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Der Fall hat juristische Institutionen bis hinauf zum Oberlandesgericht beschäftigt. Die Frage: Wer hat wen geschlagen? Erst saß ein 22-Jähriger auf der Anklagebank und wurde freigesprochen. Jetzt holte man zwei Kontrahenten vor das Amtsgericht. Dabei ging es um eine Schlägerei mit schweren Folgen.Amberg. (hwo) Es war eine laue Augustnacht 2015, gegen 2.30 Uhr morgens. Aus völlig unerfindlichem Grund gerieten sich mehrere Männer in der Nähe eines Lokals am Malteserplatz in die Haare. Was geschah dabei genau? Wer zettelte den Raufhandel an? Und vor allem: War ein 22-Jähriger, bei dem üblen Intermezzo selbst schwer verletzt, wirklich Auslöser und gleichzeitig auch Täter?Im Herbst vergangenen Jahres verhandelte ein Jugendgericht gegen den Mann und sprach ihn frei. Was aber war mit zwei anderen, die im Verdacht standen, ihm erhebliche Verletzungen beigebracht zu haben? Zunächst geschah nichts in deren Richtung. Dann aber leitete Anwalt Jörg Jendricke beim Oberlandesgericht Nürnberg ein sogenanntes Klage-Erzwingungsverfahren ein. Ergebnis: Es musste ermittelt werden. Weitere Folge: Jetzt saßen die beiden Männer aus Amberg, 23 und 35 Jahre alt, vor Richterin Katrin Rieger. In Spezialklinik Als Tatsache konnte gelten: Dem später freigesprochenen 22-Jährigen waren bei der aus völlig unerfindlichem Grund vom Zaun gebrochenen Schlägerei erhebliche Verletzungen zugefügt worden. Drei Zähne lädiert, der Kiefer gebrochen. Sechs Wochen Krankenlager, Behandlung in einer Spezialklinik, Ernährung nur unter größten Mühen. Die Blessuren, auch an den Rippen sichtbar, wurden offenbar durch brutale Fußtritte an den Kopf hervorgerufen. "Lebensgefährdendes Handeln", hieß es deswegen auch in der Anklageschrift. Die beiden Angeklagten, vertreten durch die Verteidiger Jürgen Mühl und Rainer Hauenstein, wiesen jede Schuld von sich. Der 23-Jährige ließ übermitteln: "Ich habe weder geschlagen noch getreten." Im Gegenteil: Er sei malträtiert...