![Polizisten tragen in der Nacht zum Montag auf der Hamburger Elbhalbinsel Entenwerder in einem Protest-Camp gegen den G20-Gipfel ein abgebautes Zelt. Bild: Daniel Bockwoldt/dpa]()
Vor dem G20-Gipfel sind die Fronten zwischen Aktivisten und Polizei verhärtet. Vor allem um die Protestcamps gibt es Zank - auch in der Politik. Die Gerichte müssen Nachtschichten einlegen.Hamburg. Kaum hat die Gipfelwoche begonnen, stehen sich Polizei und linke Aktivisten in Hamburg unversöhnlich gegenüber. Der Polizeieinsatz bei einem Protest-Camp von Gipfelgegnern und der juristische Dauerstreit lassen die Emotionen hochkochen. Die Hamburger Linken forderten am Montag den Rücktritt von Innensenator Andy Grote (SPD). Der "polizeistaatliche Ausnahmezustand" am Sonntag lasse für die kommenden Tage Schlimmes befürchten, erklärten die Landesvorsitzenden Sabine Boeddinghaus und Cansu Özdemir.Bei dem Protest-Camp auf der Elbhalbinsel Entenwerder hatte es am Sonntagabend Tumulte gegeben, als die Polizei elf Zelte wegen eines von ihr verhängten Übernachtungsverbots entfernte. Die Beamten setzten Pfefferspray ein, ein Aktivist wurde festgenommen. Unter Bruch der geltenden Rechtslage habe die Polizei den Aufbau des gerichtlich genehmigten Camps behindert und zahlreiche Übergriffe begangen, kritisierte die Hamburger Linksfraktion. Es habe aufseiten der Demonstranten eine verletzte Person gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Ein Sprecher des G20-Ermittlungsausschusses, der in Kontakt mit Aktivisten ist, sprach von einer schwer verletzten Person und bis zu zehn Leichtverletzten.Das Hamburger Verwaltungsgericht bestätigte am Montag die Auflagen gegen das Protest-Camp in Entenwerder. Demnach dürfen die G20-Gegner weder Schlafzelte aufstellen noch Küchen oder Duschen errichten. Umstritten ist aber, ob die Polizei schon am Sonntagnachmittag ohne entsprechenden Gerichtsbeschluss die Errichtung des Camps hatte beeinträchtigen dürfen.Andreas Blechschmidt vom linksautonomen Kulturzentrum "Rote Flora" sprach hingegen von "rechtsfreien Räumen" und einer "Selbstermächtigung der Polizei", die gerichtlich legitimiert werde. Kritik am Vorgehen...