![Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Bild: Matthias Balk]()
Münchberg/Dresden. Für die Opfer des Busunglücks auf der A9 in Oberfranken wird nach Angaben der evangelischen Landeskirche für Samstag ein Trauergottesdienst in Dresden vorbereitet. In der Unterkirche der Frauenkirche solle an die 18 Toten erinnert sowie für Angehörige, Freunde und die 30 Verletzten gebetet werden. Die Andacht wird von den Kirchen mit der Staatskanzlei und der Stadt organisiert.Unterdessen zog die Polizei wegen gravierender Mängel bei Stuttgart zwei ausländische Reisebusse aus dem Verkehr. Bei einem mit 17 Fahrgästen - vor allem Kindern - besetzten Bus aus Bosnien bestand Brandgefahr, wie die Verkehrspolizei Ludwigsburg mitteilte. Hydraulikflüssigkeit sei aus dem Lenkgetriebe auf die heiße Bremse gelaufen. Auch die Lenkung hätte jederzeit ausfallen können, hieß es. An einem anderen Bus aus Griechenland mit 20 Fahrgästen wurden bei der Kontrolle Mängel an der Bremse entdeckt. Eine Blockade der Hinterräder drohte. Es wurden Ersatzbusse organisiert.Der Busunfall vom Montag löste auch eine Debatte über Notbremsassistenten aus. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erwägt, das Abschalten solcher Systeme in Omnibussen und Lastwagen zu verbieten. Der ADAC fordert strengere gesetzliche Vorgaben für deren Einsatz. Allerdings macht die Polizei noch keine Angaben dazu, ob der auf der Autobahn 9 bei Münchberg verunglückte Reisebus mit einem Notbremsassistenten ausgestattet war - geschweige denn, ob das System abgestellt war. Auch zum Stand der Verletzten gab es am Mittwoch kaum Neuigkeiten.Dobrindt sagte: "Es ist richtig darüber nachzudenken, die Deaktivierung nicht mehr zu ermöglichen." In Bussen sei das Abschalten dieses Systems eher unüblich, in Lastwagen werde es hingegen oft getan. Für neu zugelassene Busse und Lkw sind Notbremsassistenten seit 2015 vorgeschrieben. Nach Ansicht des Verkehrswissenschaftlers Sören Hohmann vom Karlsruher Institut für Technologie sollten sie nicht komplett abschaltbar sein