![Die Hanfpflanze kann ihren Bruder retten. Darauf baut Karin Dollhopf.]()
Drei bis vier Monate geben die Ärzte Karin Dollhopfs Bruder noch. Aber sie will dies nicht akzeptieren. Cannabis soll helfen, den Trevesener zu retten. Und das ganze Dorf hilft mit.Trevesen. Diese Geschichte ist tief traurig und trotzdem voller Hoffnung. Es geht um einen Patienten, der sich wie der einsamste Mensch der Welt fühlen muss, aber auch um Freunde und Familie, die ihn nicht alleine lassen und mit ihm für sein Leben kämpfen. Rund sieben Wochen sind seit der Diagnose vergangen: Lungenkrebs, inoperabel. Mit Chemotherapie lasse sich der Tod drei bis vier Monate hinauszögern, erklärten die Ärzte dem verheirateten Vater einer 16-jährigen Tochter. Der 52-Jährige will seinen Namen nicht in der Zeitung lesen. Dafür spricht seine Schwester. Karin Dollhopf weigert sich, das Schicksal ihres Bruders zu akzeptieren. Und sie befasst sich als Laie schon lange mit Medizin.Weil sie sich besonders für alternative Heilmethoden interessiert, weiß sie, dass Ärzte und Forscher mit Cannabis in der Krebstherapie experimentieren. Dass der Wirkstoff aus der Marihuana-Pflanze gegen Schmerzen und zum Appetitanregen hilft, ist bekannt. Dollhopf setzt darauf, dass der Stoff auch das Wachstum der Krebszellen stoppen kann. "Dazu gibt es Studien und Tierversuche", sagt Dollhopf, die inzwischen in Neustadt am Kulm verheiratet ist. "Und was hat mein Bruder zu verlieren?" Als vor zwei Woche eine Lungenentzündung die Chemotherapie unmöglich macht, wird sie aktiv.Weil in der Region kein Arzt den Wirkstoff verschreibt, besorgt Dollhopf das Rezept bei einem Spezialisten in Nordrhein-Westfalen. "Mein Bruder ist einer von 600 Deutschen, die Cannabis verschrieben bekommen." Die Hausärztin aus Weiden sei der Heilmethode gegenüber aufgeschlossen, hatte aber zuvor keine Erfahrung. "Die Ärztin ist sehr interessiert, hat sich nun eingelesen", sagt Dollhopf. Das gleiche gelte für den Apotheker, der zum ersten Mal mit dem Wirkstoff zu tun hatte.Dank des Rezepts...