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Mehr Leiharbeiter

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Berlin. Die Zahl der Leiharbeiter hat in Deutschland weiter zugenommen. Ende 2016 waren rund 993 000 Beschäftigte als Leiharbeiter ausgeliehen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht. Das waren rund 40 000 mehr als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2013, als der Anteil von Leiharbeitern erstmals systematisch erfasst wurde, ist die Zahl der ausgeliehenen Arbeitskräfte um mehr als 16 Prozent gestiegen.Mehr als zwei Drittel der Leiharbeiter waren Männer (rund 693 000). Der Anteil von Leiharbeitern an allen Beschäftigten lag im bundes- und westdeutschen Schnitt im Dezember 2016 bei 2,7 Prozent, im Osten bei 2,9 Prozent. Die Große Koalition hatte die Regeln für Leiharbeit und Werkverträge verschärft. Nach dem seit April geltenden Gesetz wird der Einsatz von Leiharbeitern auf 18 Monate beschränkt. Danach muss das Unternehmen sie übernehmen. Zudem müssen Leiharbeiter neuerdings nach neun Monaten den gleichen Lohn erhalten wie die Stammbelegschaft. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der im zweiten Halbjahr 2015 beschäftigten Leiharbeiter wurde jedoch für maximal drei Monate ausgeliehen. Das durchschnittliche Monatseinkommen von Leiharbeitern in Vollzeit lag den Angaben zufolge 2016 bei 1 816 Euro im Vergleich zu 3 133 Euro bei Vollzeitbeschäftigten. Leiharbeit sei "organisierte Lohndrückerei", kommentierte der Fraktionsvorsitzende der Linke, Klaus Ernst, die Ergebnisse.

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