![Arbeiter verlegen im umgebauten Plenarsaal des niedersächsischen Landtags in Hannover Kabel. Im Plenargebäude laufen derzeit Sanierungsarbeiten, die erst nach der vorgezogenen Landtagswahl am 15. Oktober beendet sein werden.
Bild: Tom Figiel/dpa]()
Der Seitenwechsel einer Grünen zur CDU hat den Terminplan in Niedersachsens Landespolitik durcheinandergebracht. Die Parteien starten verfrüht in den Landtagswahlkampf. Infolge der Regierungskrise scheint es eine Koalitionsoption weniger zu geben.Hannover. Nach dem turbulenten Mehrheitswechsel im Landtag in Hannover schwinden die Chancen auf eine schwarz-grüne Koalition in Niedersachsen nach der Landtagswahl. Die Grünen sehen diese Option wegen des Wechsels ihrer ehemaligen Abgeordneten Elke Twesten zur CDU als wenig realistisch an. "Eine Zusammenarbeit mit der CDU ist in sehr, sehr weite Ferne gerückt", sagte die Landesvorsitzende Meta Janssen-Kucz. Erste Priorität in Niedersachsen sei die Fortsetzung der rot-grünen Koalition nach der vorgezogenen Wahl am 15. Oktober. "Alles andere entscheiden die Wähler."Auf eine klare Koalitionsaussage haben sich die Grünen aber bislang nicht festgelegt, dabei soll es laut Janssen-Kucz auch bleiben. Grün-schwarze Koalitionen gibt es in Hessen und in Baden-Württemberg.Die Parteien in Niedersachsen bereiten sich nun unter Hochdruck auf die vorgezogene Neuwahl vor. Bei einer Sondersitzung des Landtags wollen die Abgeordneten an diesem Donnerstag über die für den 21. August geplante Auflösung des Parlaments beraten. Die SPD fordert weiter Aufklärung über die Hintergründe des Seitenwechsels.SPD und Grüne könne laut einer Umfrage nicht darauf hoffen, nach der Neuwahl erneut die Regierung zu stellen. Wäre am Sonntag Wahl, käme laut einer Insa-Umfrage für die "Bild"-Zeitung die CDU auf 40 Prozent (2013: 36). Für die SPD würden dagegen nur 28 Prozent (32) stimmen, für die Grünen (13,7) und die FDP (9,9) je 9 Prozent. In den neuen Landtag kämen demnach auch die AfD mit 7 (2013 nicht dabei) und die Linke mit 5 Prozent (3,1).