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Er ist das Gesicht der Freien Wähler. Und er möchte sie in den Bundestag bringen. Verantwortungsvoll und pragmatisch sieht Hubert Aiwanger seine Partei. Bodenständig, aber leidenschaftlich tritt er selbst auf. Besonders dann, wenn er über die CSU spricht."Wenn ich so ein Chaos wie Horst Seehofer verursachen würde, dann würden meine Leute zu mir sagen: ,Aiwanger, Du spinnst'", ärgert sich der 46-Jährige über die "Narrenfreiheit", die die CSU seiner Meinung nach in Bayern hat. Aiwanger ist zugleich Bundesvorsitzender der Freien Wähler (FW), Landesvorsitzender und Fraktionschef im Landtag. Mit Hilfe seiner Eltern bewirtschaftet er den heimatlichen Bauernhof. Zu viel sei ihm das aber nicht. "Bis jetzt geht's noch", sagt er am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion in Weiden. Bei anderen sei es ja nicht anders. So sei ja auch Seehofer gleichzeitig Ministerpräsident sowie Parteivorsitzender."Pragmatismus und Pioniergeist haben mich bei den Freien Wählern schon immer gereizt." Ein kleines Rädchen in einem festgefahrenen (Partei-)Gefüge hätte er nie sein wollen. "Ich will Land urbar machen, bestellen können es dann andere", sagt er über seine politische Arbeit. Dieser Antrieb führt Aiwanger auch aus Bayern hinaus. "Ich genieße den Blick über den bayerischen Tellerrand." Dort stelle er jedoch fest, dass bei Vorschlägen aus Bayern häufig automatisch Abwehrhaltung eingenommen werde. "Das Naserümpfen gegen Bayern ist Ergebnis der CSU-Arroganz." Aiwanger will aber nicht nur über den Tellerrand hinausblicken, sondern auch dort mitmischen. Während der frühere Freie-Wähler-Vorsitzende Armin Grein "eher dagegen als dafür" war, will Aiwanger die Freien Wähler irgendwann im Bundestag sehen. Dieses Ziel sei mittlerweile auch innerhalb der Partei akzeptiert.Bundespolitische Themen wie TTIP oder Stromtrassen hätten eben auch regionale Auswirkungen. "Wenn wir da nicht dabei wären, würden wir auch bei der Landtagswahl zurückfallen." Im bayerischen Landtag...