London/Brüssel. Die britische Regierung hat Brüssel eine zeitlich begrenzte Zollunion nach dem Austritt aus der Europäischen Union (EU) vorgeschlagen. Eine solche Übergangsperiode könnte der Wirtschaft im Vereinigten Königreich und in der EU mehr Sicherheit geben, teilte das Brexit-Ministerium am Dienstag in London mit. In dieser Phase werde Großbritannien weltweit neue Handelsbeziehungen aufbauen. Als Dauer der Übergangslösung nannte Brexit-Minister David Davis "ungefähr zwei Jahre". Die Mitglieder der Zollunion haben sich auf einheitliche Einfuhrzölle aus Drittländern geeinigt. Einmal im gemeinsamen Zollgebiet, müssen Waren nicht mehr verzollt werden, wenn sie über eine Landesgrenze gebracht werden. Kontrollen sind nicht mehr notwendig. Die EU-Kommission begrüßte die Veröffentlichung der Positionspapiere und kündigte eine sorgfältige Prüfung an. Man sehe dies als positiven Schritt in Richtung eines echten Starts der ersten Verhandlungsphase. Zu inhaltlichen Aspekten wollte sich die EU-Kommission nicht äußern. Sie verwies auf ihr Grundprinzip, nachdem über künftige Beziehungen erst gesprochen werden soll, wenn "ausreichender Fortschritt" bei den Diskussionen über die Trennungsfragen erreicht ist.
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