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Documenta zum „Entlernen“

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Von der griechischen Küste stammen die Wracks von Flüchtlingsbooten, aus denen die Installation des Künstlers G. Galindo auf der documenta 14 in Kassel (Hessen) besteht. 	Bild: dpa Die documenta ist in Kassel angekommen - und sie ist nach Athen auch in Deutschland ausgeprägt politisch. Die 14. Auflage der documenta will aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger ankommen.Kassel. Mit einem Appell, sich in Zeiten von Flucht und Unsicherheit von überkommenen Gewissheiten zu verabschieden, geht die documenta 14 in Kassel an den Start. "Wir glauben, dass wir das, was wir zu wissen scheinen, entlernen müssen", sagte der künstlerische Leiter Adam Szymczyk am Mittwoch bei der Eröffnungspressekonferenz in Kassel. Rund zwei Monate nach Athen eröffnet die weltweit wohl bedeutendste zeitgenössische Kunstausstellung am Samstag mit rund 160 Teilnehmern auch an ihrem Stammplatz in Kassel."Die Reise hat gerade erst begonnen", sagte Szymczyk vor mehr als 2000 Journalisten. "Lernen muss das Arbeitsprinzip der documenta sein." Die documenta werde aber keine Interpretationen oder wörtlichen Erläuterungen geben. "Die große Lektion hier ist, dass es keine Lektion gibt." Die Menschen müssten wieder selber Verantwortung übernehmen. Niemand dürfe so tun, als wisse er alles, das habe er in den Jahren der Vorbereitung auf die Doppel-documenta in Athen und Kassel gelernt, sagte Szymczyk."Wir leben in einem Zeitalter der Unsicherheit", sagte der documenta-Kurator Bonaventure Soh Bejeng Ndikung. Unsicherheit führe oft zu mehr Gewalt. Er forderte Künstler in einer eindringlichen Rede auf, "aufsässig" zu sein. Denn: "Angst und Unsicherheit waren schon immer die Grundelemente der modernen Rassengrammatik." Über 160 Künstler Mehr als 160 Künstler präsentieren in Kassel an rund 30 Ausstellungsorten bis zum 17. September aktuelle Tendenzen der zeitgenössischen Kunst. Szymczyk lässt das 34 Millionen Euro teure Kunst-Großevent gleichberechtigt in zwei Städten - Athen und Kassel - spielen. Lydia Koniordou, die griechische Kulturministerin, dankte dafür, dass auch Athen in Zeiten der griechischen Krise Schauplatz der...

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