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Bahn schlägt Brücke

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Der 107 Kilometer lange letzte Abschnitt der Neubaustrecke gehört zum Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8. Durch 22 Tunnel und über 29 Brücken fahren die Züge mit bis zu 300 Stundenkilometern durch Berge und über Täler des Thüringer Waldes hinweg. Sie überwinden dabei über 400 Meter Höhenunterschied - Ohrendruck programmiert. 27 Jahre nach der Wiedervereinigung ist nun ein Mammutprojekt zur Verbindung von Ost und West fertig: Die Bahn fährt die Strecke Berlin-München künftig in unter vier Stunden. Das wirbelt Fahrpläne durcheinander - und sorgt für Druck auf den Ohren.Erfurt/Bamberg. Mit ihrer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke verschärft die Bahn den Wettbewerb mit Fluglinien, Fernbussen und dem Autoverkehr. Vom 10. Dezember an verbindet sie Berlin und München in weniger als vier Stunden. Bahnchef Richard Lutz sprach bei der Premierenfahrt am Freitag von einem Projekt mit historischem Ausmaß.Die Zehn-Milliarden-Euro-Trasse soll den Marktanteil der Bahn auf der Strecke von 20 auf 40 Prozent verdoppeln. Auch Reisende auf anderen Verbindungen sollen profitieren - durch die größte Fahrplan-Umstellung der letzten Jahrzehnte. Bisher brauchen die ICE-Züge zwischen Berlin und München sechs Stunden. Zwischen Berlin und München sollen künftig täglich pro Richtung drei "Sprinter" in 3:55 Stunden fahren - mit Halt in Nürnberg. Zusätzlich fahren 15 normale ICE mit häufigeren Stopps in 4:25 Stunden. Wie teuer die Fahrkarten werden, ist noch unklar. Erhältlich sind sie ab Mitte Oktober.Die Bahn steuert die neue Strecke komplett über Funk und Sensoren mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS ohne konventionelle Signale. Ursprünglich sollte die 1996 begonnene Schnellfahrstrecke deutlich früher vollendet werden und nicht einmal halb so teuer werden. Das Vorhaben stellte sich jedoch als anspruchsvoller heraus als gedacht, zwischenzeitlich legte es die Bundesregierung gar auf Eis. Projektleiter Olaf Drescher betonte am Freitag indes, seit 2006 liege man im Zeit- und Kostenrahmen, was ein respektabler Wert sei. Im August beginnt nach Dreschers Worten der Probebetrieb, nach regulären Betriebsvorgaben - nur noch ohne Fahrgäste.

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