Berlin. Die Entscheidung der Bundesregierung über den Abzug der deutschen Soldaten vom türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik wird in den nächsten zwei Wochen erwartet. "14 Tage darf die diplomatische Mühle jetzt noch arbeiten", sagte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt. "Wenn sie in 14 Tagen keine klaren, eindeutigen Signale aus Ankara hat, was das Besuchsrecht angeht, dann muss die Bundesregierung die ,Tornados' verlegen."Die Türkei hat Bundestagsabgeordneten den Besuch der rund 260 deutschen Soldaten in Incirlik verboten, weil Deutschland türkischen Soldaten Asyl gewährt hat. Die Regierung in Ankara wirft ihnen Beteiligung am Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat offen mit dem Abzug der Bundeswehr-Soldaten gedroht, falls Ankara nicht einlenkt - was ein beispielloser Schritt unter Nato-Partnern wäre. Die Bundeswehr unterstützt von Incirlik aus den Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS).Laut "Spiegel" wurde die Zwei-Wochen-Frist am Freitag von der Bundesregierung in einer Unterrichtung der Fachpolitiker der Fraktionen genannt. "Ich habe schon Hoffnung, dass es eine Lösung gibt", sagte Hardt. "Wenn der Eindruck entsteht, dass (der türkische Präsident Recep Tayyip) Erdogan gegenüber seinen Bündnispartnern nicht zuverlässig ist, kann ihm das auf die Füße fallen." Unterdessen hat die türkische Regierung für eine Abgeordnetenreise zu den Bundeswehrsoldaten auf dem türkischen Nato-Stützpunkt Konya grünes Licht gegeben.
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