![Immer wieder sprengen Unbekannte Geldautomaten.
Archivbild: Boris Roessler/dpa]()
Nach der Sprengung eines Geldautomaten im hessischen Rodgau ist das Bankfoyer einsturzgefährdet. Solche Fälle schweren Diebstahls wie der vom Donnerstag nehmen deutlich zu, warnt das Bundeskriminalamt. Aber nicht nur diese.Wiesbaden. Organisierte Tätergruppen haben Geldautomaten in Deutschland stärker ins Visier genommen. 318 Automaten seien 2016 gesprengt worden, mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor, sagte Sabine Vogt, Leiterin Schwere und Organisierte Kriminalität beim Bundeskriminalamt (BKA), am Donnerstag in Wiesbaden. Zudem seien rund 400 Fälle angezeigt worden, bei denen die Täter mit Schneidwerkzeugen an das Geld in den Automaten kommen wollten, ebenfalls ein Plus. Um wie viel stehe noch nicht fest, sagte Vogt bei der Vorstellung des BKA-Lageberichts "Angriffe auf Geldautomaten" 2016. Die Täter versuchten auch wieder häufiger die Kartendaten und die PIN der Kunden beim Geldabheben am Automaten auszuspähen. Erstmals seit 2011 hätten diese Skimming-Fälle wieder zugenommen. 369 Fälle von Datenklau wurden registriert, 94 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings ging die Schadenshöhe zurück: Nach früheren Angaben der Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme belief sich der Bruttoschaden 2016 auf rund 1,9 Millionen Euro. 2010 waren es laut BKA rund 55 Millionen Euro.Beim Skimming seien die Täter "organisiert, professionell und sehr erfinderisch". Daher stiegen die Fälle jetzt erstmals wieder, obwohl sie unter anderem wegen der Einführung des Chip statt des Magnetstreifens für den Zahlungsverkehr zurückgegangen seien.Skimming-Brennpunkt ist Berlin, möglicherweise auch wegen der zahlreichen außereuropäischen Touristen. Die Tatverdächtigen stammten vor allem aus Bulgarien, Rumänien und der Republik Moldau. Verbrauchern rät Vogt, die Hand bei der PIN-Eingabe über das Display zu halten und die Kontoauszüge regelmäßig zu kontrollieren.