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Gutes Gewissen beim Einkauf

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Üblicherweise werden männliche Küken aussortiert, getötet und zu Tierfutter verarbeitet.

	Archivbild: Bernd Wüstneck/dpa Handelsketten haben ihre Einkaufsmacht schon öfter genutzt, um den Tierschutz voranzutreiben. Um das millionenfache Töten von männlichen Küken zu beenden, wagt sich Rewe auf völlig neues Terrain.Düsseldorf. Egal ob es um das Schnabelkürzen bei Hühnern, die Kastration ohne Betäubung bei Schweinen oder die Tötung von jährlich rund 45 Millionen männlichen Küken am ersten Lebenstag geht: Manche Praktiken der Agrarindustrie stoßen immer öfter auf Empörung. Das spüren auch die deutschen Lebensmittelhändler. Und sie versuchen, Abhilfe zu schaffen. Es ist geradezu ein Wettlauf ums gute Gewissen entbrannt. Der Handelsriese Rewe hat sich auf ein für ihn völlig neues Terrain vorgewagt und zusammen mit holländischen Bruttechnik-Experten ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Dessen einziges Ziel ist es, eine von der Universität Leipzig entwickelte Grundlagen-Technologie zur Praxisreife zu entwickeln, die der Tötung gerade geschlüpfter männlicher Küken ein Ende bereiten soll. "Unser Anspruch ist es, grundsätzlich das Kükentöten zu eliminieren", sagt Ludger Breloh, Bereichsleiter Strategie und Innovation im Agrarsektor von Rewe.Der Hintergrund: Pro Jahr werden rund 45 Millionen männliche Küken der Legehennenrassen unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet, da sie keine Eier legen und es unwirtschaftlich wäre, sie zu mästen. Eine neue Technik soll dem nun ein Ende machen. Dabei soll das Geschlecht der künftigen Küken bereits vor dem Ausschlüpfen noch im Ei bestimmt werden. Fertig ausgebrütet würden dann nur noch die Eier, aus denen Hennen schlüpfen. Die übrigen Eier würden zu Tierfutter verarbeitet - zu einem Zeitpunkt, an dem die Hühnerembryos laut Breloh noch kein Schmerzempfinden haben. Mit seinem ungewöhnlichen Engagement wolle der Handelsriese beweisen, wie wichtig ihm die Themen Nachhaltigkeit und Tierschutz seien. Der Manager hofft, dass die neue Technik in zwei Jahren serienreif sein wird.Es ist nicht das erste Mal, dass ein Handelsriese...

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