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Schatz war eine Granate

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Tobias Oelsner (links) und Martin Radons bedecken die Sprengkuhle mit zentimertdicken Spezialmatten, wie sie auch an Schießständen als Kugelfang benutzt werden.	Bilder: Grüner (2) Es sind Bilder, wie wir sie kennen, wenn eine Fliegerbombe entschärft wird. Die Aktion, bei der zwei Sprengmeister Objekte in Waldsassen und bei Hundsbach unschädlich machen, ist einige Nummern unspektakulärer - aber dafür umso kurioser.Waldsassen/Hundsbach. Schnell hatten die Sprengmeister Martin Radons und Tobias Oelsner vom Kampfmittelräumdienst aus Feucht bei Nürnberg die erste "Granate", die bei Bauarbeiten in Waldsassen (Kreis Tirschenreuth) im Bereich der Städtischen Turnhalle ausgegraben worden wurde, als harmlos identifiziert. Es handelte sich nämlich nur um einen Metall-Zapfen, der üblicherweise als Gewicht für das Schlagwerk von Kuckucksuhren Verwendung findet. Aber mit einer dicken Patina aus Schlamm könne man so ein Teil schon mit einer Granate verwechseln. So etwas passiere den Profis öfters. "Aber besser, die Leute melden sich bei uns, wenn sie nicht ganz sicher sind."Die Meldung eines zweiten Fundes, nur ein paar Kilometer entfernt im Bereich der Straße zwischen Hundsbach und Schottenhof in einem Waldstück, erwies sich aber schon auf den ersten Blick als reale Gefahr. Ein "Schatzsucher" war am Waldrand nahe einer Viehweide mit seinem Metalldetektor unterwegs, als der plötzlich anschlug.Nur wenige Zentimeter unter der Erde fand der Jäger verlorener Schätze die amerikanische Splitter-Handgranate vom Typ MK2 aus dem Zweiten Weltkrieg. "Der Sicherungsstift ist schon ziemlich angerostet, nicht auszudenken, wenn ein Kind das Ding bei Spielen ausbuddelt", erklären die Experten. Immerhin habe so ein "eisernes Ei" eine Streuwirkung bis zu 30 Metern im Umkreis und könne auch noch im Randbereich fürchterliche Verletzungen anrichten. Richtig gehandelt Lob sprechen sie dem "Schatzsucher" aus, der genau richtig reagiert und über die örtliche Polizei gleich die Experten hinzugezogen habe. Aus Angst, dass sie belangt werden könnten meldeten viele "Schatzsucher" solche Funde nicht, graben sie wieder ein...

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