![Die schweren, dunklen Mohnkapseln wurden mit einem Mähdrescher geerntet. Biolandwirt Josef Schmidt (rechts im Bild) zeigte sich mit dem Ertrag trotz der schwierigen klimatischen Bedingungen zufrieden. Bild: bsc]()
"Der März war zu warm, der April brachte Bodenfrost und noch einmal Schneefall. Und der Juni eine Hitzeperiode." Dennoch ist Biolandwirt Josef Schmidt mit dem Ertrag zufrieden. Der Bio-Mohn aus dem Steinwald ist gefragt.Nach Weizen, Hafer, Roggen und Gerste stand in den zurückliegenden Tagen die Ernte auf den Mohnfeldern auf dem Programm. Biolandwirt Josef Schmidt von der Grenzmühle im Steinwald kümmert sich seit einigen Jahren um alternative Ackerkulturen rund um den Steinwald. Als Mitarbeiter der Öko-Modellregion Steinwald ist er im Projekt "Sonderkulturen - Steigerung der ackerbaulichen Wertschöpfung" für Mohn zuständig. Er betreut derzeit zehn Hektar im Steinwald und zehn Hektar in Unterfranken. "Dem Mohn-Anbau in der Region wurden vor Jahren noch wenig Chancen eingeräumt", informiert der Landwirt.Der Ertrag heuer passe. Und das, obwohl die klimatischen Bedingungen "sehr anspruchsvoll" waren, erklärt Schmidt. "Generell gilt beim Mohn: Je früher er gesät wird, desto größer ist der Ertrag." Die Vollblütezeit mit dem prächtigen Farbenspiel habe heuer fast drei Wochen gedauert. Über das große, pinkfarbene Blütenmeer entlang des Radweges Friedenfels-Wiesau sowie an anderen Feldern haben sich viele Radfahrer und Spaziergänger erfreut, so Schmidt: "Bei kurzen Zwischenstopps der vorbeikommenden Spaziergänger und Radler wurde ich oft bei meinen Kontrollen der Felder zum Mohn befragt und musste über die mit einem schlechten Ruf behaftete älteste Kulturpflanze Europas Auskunft geben." Dabei erzählte Josef Schmidt auch, dass er und die anderen Landwirte, die Mohn in Bayern anbauen, eine Genehmigung von der Bundesopiumstelle haben. "Der Morphingehalt liegt unter der zugelassenen Grenze." Verarbeitet und verwendet werde der bayerische Mohn derzeit hauptsächlich für Kuchen, Semmeln oder als Mohnöl. Für das Produkt gebe es mittlerweile zahlreiche Abnehmer, verrät der Biobauer aus dem Steinwald.